Seite 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 ---Impressum
Reisen als Camper sind nicht zu empfehlen da diese Art zu Reisen weitest gehend unbekannt ist. Auch für Behinderte ist eine Reise nicht unbedingt empfehlenswert, da Einrichtungen dieser Art kaum anzutreffen sind. Religionsgruppen aller Art sind Sri Lankas Eigenart und somit hat man sich gut zu informieren wenn man Einrichtungen religiöser Art besucht. Die Westküste Sri Lanka wurde vor dem Tzunami von sehr vielen deutschen Touristen besucht und so ist es nicht verwunderlich, dass die Bewohner hier gut Deutsch sprechen und mit Englischkurs kommt man dann schon zurecht. Es wird sich vor allem Mühe gegeben den Anderen zu verstehen. Das ist zumindest mein Eindruck. Und das Land wartet auf Touristen um wieder auf die Beine zukommen (selbstständig). Wir haben das Paradies einen Monatlang bereist und uns bei unseren Hilfeleistungen große Mühe gegeben. Es ist aber auch ganz klar – als Privatmann mitbescheidenen Mitteln stößt man schnell an seine Grenzen. Als keine Mittel mehr vorhanden waren, kam eine Zeit wo wir den Leuten erklären mussten – wir haben kein Geld mehr, wir müssen Wege finden Geld zusammen zubringen und dann kann es für uns und auch für Sri Lanka weitergehen. Es wurde viel über die Kultur in dem so fremden Land im Internet gelesen.
Als Reisetermin haben wir den November 2005 geplant. Alles lief auf Hochtouren, ja wir waren beide geradezu heiß auf dieses Land. Dann kam der schlimme 26.Dezember 2004 mit dem schrecklichen Natur-unglück für Südost-Asien und davon war auch unser Reiseziel Sri Lanka betroffen. Die ganze Härte traf Sumatra mit über 220000 Toten, unfass-bar. Sri Lanka traf die Zerstörung mit 38000 Toten und Sachschäden von unschätzbaren Ausmaßen.
Erst einmal waren wir am Boden zerstört und haben ge-dacht, dort können wir nicht hinreisen .Aber wie dann zu Spenden aufge-rufen wurde und sich eine große Hilfsbereitschaft in unserem Land dar-stellte, wurde auch von unserer Seite weiter geplant. Ich muss nun etwas vorgreifen in meinem Bericht: es wurden unglaubliche Summen gespen-det und man sollte meinen, wenn die Gelder sinnvoll und sofort
eingesetzt werden, wird es den betroffenen Ländern zumindest gelingen die sichtbaren Schäden und die Struktur des Landes wieder herzustellen.
Die Kollegen aus meiner Schicht haben sich spontan entschlossen, Geld aus der Gemeinschaftskasse zu spenden. Mein Vorschlag die Spende vor Orteinzusetzen, erwies sich als sehr gut und wurde dann auch später von Gert und mir, nach reichlicher Überlegung, in die Tat umgesetzt. Unsere Bedenken haben sich bewahrheitet.. in der Gegend von Colombo bis nach Galle, im Süden der Insel ,war außer großen Schildern mit Maßnahmen die angekündigt wurden, nichts. Hinter den Schildern stan-den die zerstörten Häuser und Notunterkünfte und das nach fast einem Jahr.
Vom Tsunami zerstörtes Haus
Wie schon erwähnt, die Planungen gingen weiter und der Entschluss Sri Lanka zu besuchen festigte sich von Tag zu Tag. Unser Vorbuchung wurde bestätigt und im November 2005 ging es dann los. Zubringer nach Hamburg, weiter mit Flug nach Frankfurt und dann der große Fernflug über zehn Stunden nach Colombo. Ich muss noch erwähnen, das mein Koffer schon vierzehn Tage lang gepackt im Zimmer standen. So hatte mich das Reisefieber gepackt. Es erwartet uns ein moderner Flughafen von westlicher Qualität. Wir waren da , endlich und voller Neugier wurden wir zum Hotel Browns – Beach gefahren und dort sehr freundlich empfangen. Bei der Ankunft, zur Begrüßung wurde uns eine Muschelkette um den Hals gelegt .Ein sagenhafter freundlicher Empfang.
Ich freue mich es alles so wieder zugeben, ....es war ganz einfach schön. Die Hotelanlage war auch vom Unglück betroffen und wurde jetzt erneuert. Zum Glück sind in Negombo keine Toten zu beklagen. Wasaber auch bedeutet , es gibt keine Hilfe. Diese Aussage machte der Hotelmanager, Mister Miller. Der erste Tag war mit der Anreise und dem Aus- und Einräumen der Wäsche und Ausruhen belegt. Um 10.30 Uhr waren wir angekommen und Nachmittags um 15.00 Uhr wurden die ersten Besuche bei Freunden von Gert gemacht. Es wurden Mitbringsel zur großen Freude der Erwachsenen und Kinder verteilt, es wurden uns Fruchtsäfte und Tee gereicht , worüber wir uns sehr freuten, denn Durst, das haben wir auch später festgestellt, hat man in den Tropen immer. Zum eigenem Wohlergehen muss man dort viel trinken. Entschieden haben wir uns und das über den Zeitraum von vier Wochen, für Alsterwasser , was sich als sehr gut erwiesen hat..
Hotelanlage wieder voll instandgesetzt
Der zweite Tag war als Badetag und zur Erholung gedacht. Es kamen Freunde von Gert`s früheren Besuchen um mich kennen zu lernen. Überhaupt auch auf den Straßen wo wir natürlich sehr vielen Menschen begegneten wurde immer gefragt „ wie ist dein Name , woher kommst du, bist du verheiratet, hast du Kinder, wie viele ? Ich habe zuerst gedacht Mensch , sind die neugierig – aber nein es war ein Interesse – wie überhaupt, ein so freundliches Volk und das nicht nur vereinzelnd sondern immer wieder, habe ich bis dahin nicht kennen gelernt. Waren dann schnell bekannt bei Jedem im Dorf. Man kam auf uns zu und an manchen Tagen gingen wir entgegen unserer Gewohnheit zusammen um diesen fordernden Betteleien Herr zu werden.
Ansonsten waren wir getrennt unterwegs um möglich viel Hilfe zu leisten. Das wir auf Betteleien nicht oder kaum regierten sprach sich schnell rum und man versuchte ab sofort auch nicht mehr uns über den Tisch zu ziehen ,das haben ohnehin nur wenige versucht.....schwarze Schafe gibts es eben überall.
Bettler am Strand
Abends wurde beratschlagt, wem helfen wir ,wie und was geben wir dem der es nicht so nötig hat. Gebadet in dieser riesigen Badewanne (indischer Ozean) habe ich natürlich auch. Es war für mich ein großes Vergnügen . Naja bei 28 Grad Wassertemperatur und 35 Luft ist baden eben schön. Fast jeden Morgen um 6.30 Uhr habe ich ein Badgenommen,(immer bevor wir ins Land fuhren um Hilfezugeben)und an manchen Tagen, mehrere. Es hat mir8eine große Freude bereitet.
Die Erholungsphase wurde dann beendet und ich habe zusammen mit unserer Dolmetscherin Chandrika Fernandes eine Riverfahrt mit einem modernem Boot unternommen das war eine große Freude all die Tiere und diese reiche Natur zusehen. Diese Fahrt dauerte vier Stunden und es gab unwahrscheinlich viel zusehen. Der Kapitän und der Steuermann waren sehraufmerksam und haben mir alles gezeigt was sehenswert ist.. Eine große Anzahl von Eisvögeln und von schlanken weissen Reihern die übrigens auch auf allen Feldern die mit Reis bestellt waren ,zu sehen waren. Die kleine Dolmetscherin hat fotografiert und ich habe die Videokamera bedient. Es kam durch diese Teilung der Arbeit zu einer großen Menge von Foto- und Videomaterial, was natürlich zu sichten ist und noch viel Arbeit machen wird. Der Bootseigner heißt „“Vincent„“.Inzwischen haben wir viele Leute kennengelernt die von der Flutwelle betroffen sind. Einer Familie haben wir aus großer Not geholfen durch die Anschaffung einiger Möbelstücke. Einer anderen Familie konnte ich den Gasherd reparieren und somit waren warme Mahlzeiten für die Familie gesichert. Kleine Hilfestellungen die wertvoll für den Einzelnen aber eigentlich nicht der Rede wert sind. Eine Haustür wurde noch eingebaut.
Chandrika Fernandes