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Später habe ich Kontakt mit einem Mitglied des deutschen Bundestages, der mir in einer früheren Angelegenheit sehr behilflich war, aufgenommen. In der Spenden Angelegenheit sah er keine Möglichkeit zu helfen da die Spenden über die öffentlichen Fernsehanstalten eingesammelt wurden. Für die Verteilung der Gelder wäre es unabdingbar gewesen von hier befähigte Leute (z.B. Pensionäre Rentner usw. Handwerker aus allen Fachrichtungen) einzusetzen um vor Ort den Menschen eine sofortige Hilfe zu geben. Wir selber können beobachten wie wirksam unser kleinen Hilfsangebote sind und so was in größerem Maßstab....das wärs gewesen. So versickern die gespendeten Millionen in dunklen Kanälen und die Ärmsten der Armen sehen wieder einmal in die Röhre. Es war eine euphorische Aktion von Emotionen getragen leider in die falschen Hände gelangten Spendengelder .Man kann diese so schwer in Not geratenen Menschen nicht alleine lassen und schon gar nicht das Spendengeld in die Hand geben und denken nun haben wir unser Schuldigkeit getan und nun macht man selber. So geht es beileibe nicht....die Sri Lanka Leute brauchen tätige Hilfe und das sofort und vor Ort. Es ist ja immer noch nicht zu spät dafür.......leider sind in der Welt so furchtbar viele Notstandsgebiete ,alle sind auf unsere Spenden angewiesen und wenn eine Spendenaktion durchgeführt worden ist so vergisst man schnell das Land. Richtig eingesetzte Spenden hätten wahre Wunder bewirkt. Nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht....nachher wissen es alle immer besser; aber man hat doch als Spendengeber auch eine Verpflichtung.....Spendengelder sind doch für das Volk Sri Lanka und nicht nur für die Oberen die das Sagen haben im Lande. Nach so einer negativen Tag, fuhren wir nach Kandy ( ca. 120 km ) um uns das Elefantenwaisenhaus an zu sehen, es bot sich uns ein grandioses Schauspiel – so viele Elefanten habe ich noch nicht gesehen.
Elefanten am Fluss
Wir haben den Elefanten beim baden zugesehen und es war ein Schauspiel besonderer Art.. Der Badeplatz liegt 4 km flußaufwärts südwestlich der Stadt Kandy an der Denin Rajasinghe Mawatha. Rund 60 Elefanten, meist ein- bis fünfjährige Arbeitselefanten erhalten hier jeden Tag ihren Service. Sie werden mit Schwamm und Bürstegepflegt. Leider konnten wir die Fütterung der kleinen Elefantenbabys nicht erleben, es reichte die Zeit nicht aus, schade. Ins Elefantenwaisenhaus kommen solche Elefanten die Verletzungen haben oder von der Herde verstoßen wurden. Alles lief ruhig ab und nachdem wir noch einige Bauten aus der Ferne angeschaut haben , machten wir uns auf den Rückweg. Eigentlich ein bisschen wenig gesehen für die lange und schwierige Anreise. Auf dem Rückweg wurde noch eine Gummibaumplantage angesehen – Reisfelder - im Hochland von Kandy und Stachelschweine am Straßenrand, alles auf die Schnelle. Unser Fahrer hatte offensichtlich keine Zeit und das war dann auch die letzte Fahrt von ihm für uns.
Gummigewinnung
Die Reisfelder werden hier noch nach alter Art (vor dem Pflug zwei Wasserbüffel gespannt und hinten der Sri Lankamann mit der Leine und der Peitsche).Ich habe nicht gesehen das er die Peitsche gebraucht hätte. Von weitem näherte sich seine Frau mit einer Erfrischung und so wurde erst einmal Pause angesagt. Eine beschwerliche Arbeit in dem von Wasser bedecktem Feld hinter dem Gespann Wasserbüffel herzu laufen... kein Honiglecken. Da haben wir es leichter die wir aus dem fahrendem Wagen diese Idylle beschauen können. Und es sind keine jungen Männer die diese Arbeit ausführen. Dann sieht man wieder große Felsenformationen, die wie eingesetzt in dieser Landschaft wirken. Eine wahrlich wechselhafte Landschaft, die überall ihre Vorzüge zeigt. Hier steht ein Sri Lanka Mann am Strassenrand und hat an einer Leine Stachelschweine...wir halten an und fotografieren..ein kleiner Obolus ist fällig..und so ist es überall. Wenn was geboten wird, hält man die Hand auf. Das sind bescheidene Möglichkeiten an ein Stück Geld zu kommen.
Stachelschweine am Strassenrand
Es ist halt nicht anders wie bei uns. Wir hatten ja für unsere Unternehmungen im Nahbereich einen „Tuck-Tuckfahrer“ und für längere Fahrten einen Bus mit mehreren Sitzplätzen geordert. Pünktlichkeit war immer angesagt und wurde eingehalten. Organisiert wurde alles von meinem Reisegefährten Gert. Wie alles, sehr sorgfältig, sauber und großzügig. Nach diesen Ausflügen ins Land waren regelmäßig Ruhetage angesagt. Für mich immer baden und im heißem Sand liegen, eine Wohltat, die auch immer wieder für körperlichen Ausgleich sorgte. Im Übrigen sei hier noch erwähnt, meistens lag ich abends zwischen 21.00 + 22.00 Uhr in der Falle und habe fast immer gut geschlafen und war den nächsten Tag für alles bereit. Die Tage am indischen Ozean waren ein Genuss und eine großartige Erfahrung. Ich kann nicht einmal sagen worin der Unterschied zwischen Atlantischem – und doch der indische Ozean ist der Gefährlichere. (Nun kenne ich beide großen Meere und vom Gefühl her ist der indische Ozean, der gewaltigere von beiden Meeren). Wenn ich dann sah mit welchen Booten die Fischer zum fischen in See stachen – alle Achtung, sehr mutig die Jungens. Auch diese schwere Arbeit wird nicht von jungen Leuten erbracht. So mancher Fischer hat sein Boot verloren und so sitzen auf den kleinen behelfsmäßigen Booten mitunter zwei Fischer. Eigentlich ein untragbarer Zustand .
Mantas frisch gefangen
Es folgten Tage an denen wir den Nahbereich kennenlernten und das war auch eine ganz wunderbare Sache. Sehenswertes gibt es auch in Negombo genug und die Zeit wurde einem nie lang. Für die Schule haben wir uns interessiert und für die weitere Unterbringung der Menschen nach dem schweren Unglück 26.12.2004. So haben wir den Buddatempel in Negombo besucht und wurden dabei von einem Mönch, der uns die Strukturen des Tempels erklärte, in sehr gutem Deutsch, begleitet. Am Ende der Führung kam dann natürlich eine Spende für den maroden Tempel auf uns zu. Die Stadt haben wir besucht und Einkäufe (Mitbringsel für meine Lieben zu Hause) getätigt, stark gehandelt und gefeilscht weil es dort üblich ist und man sonst das Gesicht verloren hätte. Es war nicht die Sache meines Kollegen, er hat immer bezahlt was verlangt wurde und mir vielfach die Tour vermasselt. Nun gut, ging nicht immer anders. Und dann müssen wir da noch hin und das muss noch erledigt werden, so Gert. Nach dem Motto ..... Pensionäre haben keinen Urlaub, ja, wie nennt man das dann? Im Übrigen sagte Gert wenn es ums handeln geht dann mach du das man und dann war alles im richtigem Lot. Es kam nie zu Missverständnissen. Es ist an der Zeit einige Worte über das Browns –Beach zu verlieren Freundlichkeit und Service nicht zu übertreffen.
Sorgfältig gemachtes Hotelbett
Hans Rosenthal würde sagen, einfach Spitze. Die Bettwäsche jeden Tag neu – vier neue Handtücher – immer eine neue Variante beim Betten machen. Es lagen immer schöne exotische Blumen zur Dekoration auf dem Bett. Es war eine wahre Freude, die auch entsprechend honoriert wurde. Der Zimmerboy hat es gut gehabt die vier Wochen. Das Frühstück war herausragend ( mit Morgenkoch, der Eieromelett zauberte und immer diese schöne Freundlichkeit ) . Mit Fleisch umgehen können die Spanier besser (mehr sage ich dazu nicht). Dinner am Abend belastet den Magen und so war für mich dann auch der Tag danach gelaufen. Mal ein Bier am Abend bedeutete schon eine Anstrengung für mich und so blieb es meistens beim Wollen. Und dann kam dieser Vollmond mit all seinen Ursachen. Die folgenden vier Tage auf Vollmond sind in Sri Lanka Feiertage und dann wird nicht gearbeitet. Die Lokale haben ebenfalls geschlossen und so fing unsere Not an.........Vier Tage kein Bier (kein Alster- Wasser). Unser bewährtes Getränk. Was nun ? Greata, die Schwester von Nelly, die wiederum mit Martin unserem Tuck-Tuckfahrer verheiratet ist, sagte, besorg` ich Bier und Sprite– könnt ihr trinken bei mir. Das war ein Angebot, dass wir nicht ausschlagen konnten und Zeit ging dann mit Alsterwasser weiter. Hin- und wieder tranken wir auch mal einige Brandy`s. Der Landestypische Brandy bekam uns wirklich gut. Und immer wieder Einladungen fast jeden Tag sollten wir irgendwo Kuchen essen und Tee trinken. Dann sollten wir zum Dinner kommen, diplomatisch abgeblockt: "Wir haben Halbpension und müssen im Hotel essen, kommen wir nicht, so sucht man nach uns“. (Die Sri Lanka Leute haben natürlich eine andere Kost , die aber einem Mittel Europäer nicht immer bekommt) Mein Gefühl sagte mir,“so ganz glauben sie uns nicht“, nun- es wurde akzeptiert. Am 1. Dezember morgens um 6.15 Uhr rief der Beachboy: “Mister Christophersen ist Dezember mery Christmas“. Ich fand das so was von nett, das muss an dieser Stelle erwähnt werden. Auch wenn ich mal nicht morgens um 6.30 zum Schwimmen ging, kam der Boy und fragte: „no swimming Mister Christophersen?“. Es wurde auch auf mich geachtet wenn ich zum Schwimmen ging. Es war für mich angenehm diese stille Fürsorge zu spüren. Alles dieses machte den Besuch von Sri Lanka für mich (trotz der Spendenmissstände) zu einem unvergesslichen Erlebnis. Und dann die Strandverkäufer, einfach Klasse.„ Hallo Mister....hallo...hallo , hab ich T-Shirt alle Farben ..rot ,blau , weiß, black, hab ich Adidas , hab ich Puma , kann ich alles besorgen, komm ich später. Eine Farbe nämlich gelb hat er nicht genannt und die wollte ich dann..... ich nehme XXL gelb Adidas, kann ich besorgen ..komm ich später, vielleicht eine Stunde. Nach einer Stunde kam er mit einem gelben T- Shirt XXL und ich kam so zu einem T- Shirt was ich eigentlich nicht hätte haben wollen. Ganz schön klar im Kopf die Jungens. Wenn ich einmal nicht mehr handeln wollte, so wandte ich mich mit einem Lächeln ab und die Sache war für den Moment erledigt. Nie wurde lautgesprochen oder gar gerufen, ruhig ging es zu. Wenn es einmal etwas lauter wurde, sagte ich„ nicht so laut Bla -Bla- Papa will„ heia“ machen. Allgemeines Schmunzeln und ruhig war`s .
Strandverkäufer
In der vorletzten Woche unseres Aufenthaltes auf Sri Lanka fuhren wir, nachdem wir einen anderen Bus mit Fahrer eingestellt hatten, von Negombo-Colombo-Maratuwa-Kolatara-Bernwala-Hikkaduwa- Galle. Entfernung ca. 220 Km, Fahrzeit ca. 4 Stunden. Eine Strecke – versteht sich klar! Ab Colombo wurden die Schäden des Tzunami brutal sichtbar. Was dort an zerstörten Häusern und Landschaften herumliegt, unglaublich und immer wieder, „wir haben keine Hilfe erhalten“. Man muss es gesehen haben um dieses Unglück zu verstehen. Und immer den Blick auf den rauschenden Ozean mit seinem vorgelagertem weissen Strand.